Gedenken und Lernen: Gedenkstätte Buchenwald
Brüder-Grimm-Schüler erinnern an die Befreiung vor 80 Jahren

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Kürzlich unternahmen rund 100 Schülerinnen und Schüler der Brüder-Grimm-Schule eine eindrucksvolle und bewegende Tagesexkursion zur Gedenkstätte Buchenwald. Anlass war der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers durch US-amerikanische Truppen am 11. April 1945. Die Teilnahme an der Exkursion ist fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts der Abschlussklassen und soll historisches Bewusstsein sowie demokratische Werte stärken.

Nach der Ankunft auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers erhielten die fünf teilnehmenden Klassen – H9, R10a, R10b, G10a und G10b – zunächst in einem Kinosaal der Gedenkstätte eine filmische Einführung in die Geschichte des Lagers. Der Dokumentarfilm vermittelte einen ersten Überblick über die Entstehung, den Ausbau und die Funktion des Lagers im nationalsozialistischen System.

Anschließend begaben sich die Klassen auf Einzelführungen über das weitläufige Gelände. Stationen wie der Bahnhof, der sogenannte „Carachoweg“, das markante Eingangstor mit dem zynischen Schriftzug „Jedem das Seine“, der Inhaftierungsblock, das Krematorium sowie der Exerzierplatz gaben einen beklemmenden Einblick in die menschenverachtenden Zustände des Lageralltags. Die Geschichtslehrer Torsten Lange und Christian Kliebisch erläuterten eindrücklich sowohl das System der Unterdrückung als auch individuelle Häftlingsschicksale, wodurch die historische Realität für viele greifbarer wurde.

Ein Moment des Innehaltens war für viele Schülerinnen und Schüler der Besuch der Gedenkplatte am Ende der Führung. Die eingelassene Metallplatte, die durch eine konstante Temperatur von 37°C die Körpertemperatur eines lebenden Menschen symbolisiert, steht für das stille Gedenken an alle im Lager ermordeten Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder politischen Gesinnung.

Zum Abschluss besuchten die Jugendlichen die neu konzipierte Dauerausstellung, die anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung grundlegend überarbeitet wurde. Mit eindrucksvollen Originalaufnahmen, Fundstücken sowie interaktiven Elementen schildert die Ausstellung das Leben und Leiden der Häftlinge sowie die brutale Willkür der SS-Aufseher. Dabei wurde auch der Bezug zur Gegenwart deutlich: Die Ausstellung mahnt eindringlich vor den Gefahren von Rassismus, Antisemitismus und antidemokratischem Gedankengut.

„Diese von einem antidemokratischen System geförderten Verbrechen an der Menschheit dürfen sich nicht wiederholen“, lautete das einhellige Fazit der Teilnehmenden. Der Besuch der Gedenkstätte hinterließ einen nachhaltigen Eindruck und wird den Schülerinnen und Schülern noch lange im Gedächtnis bleiben.

Bericht in der Werra Rundschau am 8. Mai 2025 mit einem Kommentar von Redaktionsleiter Tobias Stück

 



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