Vom Gossensprayer zum Artist
Die Hauptschulklasse PuSchA überzeugte mit kreativen Projektthemen

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Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres legte die Hauptschulklasse PuSchA der Brüder-Grimm-Schule ihre Projektprüfungen als Teil ihres Hauptschulabschlusses ab. Alle neun Schülerinnen und Schüler hatten sich sehr individuell und eigenverantwortlich mit ihren selbst gewählten Projekten auseinandergesetzt und präsentierten ihre Ergebnisse der Prüfungskommission allein oder zu zweit.

PuSchA steht, so erläutert Schulleiterin Ute Walter, für Praxis und Schule und bezeichnet ein hessisches Hauptschulmodell, das in zwei Jahren zum Abschluss führt. „In drei Tagen pro Woche bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf ihren Abschluss vor. Nach einem halben Jahr fachpraktischen Unterrichts an der Berufsschule absolvieren sie an den übrigen zwei Wochentagen Praktika in Betrieben der Region und lernen auf diese Weise bis zu drei verschiedene Berufsfelder kennen.“ 

Im Schulamtsbezirk Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg ist die Brüder-Grimm-Schule in Eschwege die einzige Schule, die diesen praxisorientierten Abschluss anbietet. Der Unterricht findet in eigenen Räumen oberhalb der Sporthallen der Beruflichen Schulen statt. „Wir verfügen über einen PC-Raum, zwei Schulküchen, eine Holzwerkstatt und verschiedene Räume, in denen Kleingruppen in ruhiger Atmosphäre arbeiten können“, erklärt Janine Furchbrich-Eckhardt, die die Projektprüfungen organisierte.

Die Themen waren sehr unterschiedlich, aber alle ideenreich. Seine Leidenschaft für Streetart beispielsweise setzte Dionys Bachmann in seinem Projekt „Streetart – Vom Gossensprayer zum Künstler“ kreativ und fachlich versiert um. Der Schüler gab der Prüfungskommission nicht nur einen Abriss der Geschichte des Graffito und arbeitete die Unterschiede zur Streetart heraus, sondern illustrierte verschiedene Spraytechniken und Arbeitsmaterialien. So hatte er den Schriftzug „PuSchA“ auf eine Leinwand in Steinoptik gesprayt. 

Paul Hepe und Luca Schreiber bereiteten ihr Projekt „Vom Korn zum Brot“ gemeinsam vor. Luca Schreiber hatte die Aufgabe übernommen, die Grundlage jeden Brotes, das Getreide, und dessen Weiterverarbeitung in verschiedenen Produktionsstufen vorzustellen und die Backtradition am Beispiel der Backhäuser von Frankershausen zu veranschaulichen, wo er sein Praktikum als Landwirt beim Biolandhof Öx absolviert. Paul Hepe, dessen Herz für das Bäcker- und Konditorhandwerk schlägt, erläuterte anhand von selbst gebackenem Brot die Inhaltsstoffe verschiedener Brotsorten. „In meinem Praktikum bei der Landbäckerei Bechthold-Stange habe ich auch viel darüber erfahren, wie sich das Bäckerhandwerk entwickelt und im Laufe der Zeit verändert hat“, erklärt er. Praktikumsbetreuerin Angela Kemper lobt die „sehr gute Zusammenarbeit mit den Betrieben, die trotz der Pandemie unsere Schülerinnen und Schüler aufgenommen haben.“

Hauptschulzweigleiter Sven Zuber zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Prüfungen: „Durch die geringe Klassengröße und eine zusätzliche sozialpädagogische Betreuung können wir unsere Schülerinnen und Schüler gezielt fördern. Dazu gehört auch, Selbstvertrauen aufzubauen, eigene Stärken weiterzuentwickeln und Teamgeist zu fördern, um die nötige Ausbildungsreife zu erreichen und möglichst gleich nach dem Abschluss in eine Ausbildung zu starten. Die Projektprüfungen zeigen, dass die Aussichten dafür auch in diesem Jahr günstig sind.“

Dr. Claudia Nitschke 

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