Nach sieben Stunden Zugfahrt und vier Umstiegen war es endlich soweit – die Lateinkurse der Klassen 8 und 9 standen vor der Porta Nigra, dem Wahrzeichen von Augusta Treverorum, so der römische Name der Stadt Trier.
Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es zunächst in die Jugendherberge, um sich etwas abzukühlen. Nach einem stärkenden Abendessen machten die 36 Schülerinnen und Schüler zusammen mit zwei Lehrerinnen, einem Elternteil und einem Betreuer einen entspannten Spaziergang entlang der Mosel. Unterwegs zur ältesten Brücke Deutschlands lernten sie die „Mosella“ als eine der wichtigsten Verkehrsadern für Handel und Wirtschaft in der Antike kennen und erfuhren, dass das Wort „treideln“, welches das Ziehen von Schiffen flußaufwärts meint, aus dem Lateinischen stammt. An der Römerbrücke angekommen, die auf das Jahr 17 vor Christus datiert, hörten sie die Sage um die Enttarnung der Göttin Diana durch den Hl. Nikolaus, den Schutzherrn der Schiffer und Seeleute, dessen Figur auf einer Brückenseite angebracht ist. Zurück zur Unterkunft ging es durch das abendliche Trier mit seinem hell erleuchteten Dom und den Bürgerhäusern am Kornmarkt.
Am nächsten Morgen führten zwei Römerinnen – Kaiserin Helena und Ava Fausta – durch die antike Geschichte Triers mit Porta Nigra, Basilika und Kaiserthermen, und im Landesmuseum konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Mosaiken aus ihrem Lehrbuch endlich live sehen, sondern viel über das Trierer Alltagsleben in der Blütezeit der römischen Herrschaft erfahren und sogar einen antiken Goldschatz bestaunen.
Das Erlebnisprogramm endete im Amphitheater. Hier erklärte ein Gladiator der Trierer Gladiatorenschule e.V., woraus sich die Gladiatorenkämpfe bei den Römern entwickelten, welche Waffen es gab und wie sich die Gladiatoren durch Helme, Teilpanzer und Schilde schützten. Damit nicht genug – die Jugendlichen durften selbst mit Schwert, Schild und Netz verschiedene Techniken des antiken Zweikampfes ausprobieren.
Zum Ausklang des Tages spielten die einen Karten, ruhten sich auf dem Außengelände der Jugendherberge aus oder tauschten sich über das Erlebte aus. Und wer noch nicht fußmüde war, besuchte noch einmal die Porta Nigra.
Dr. Claudia Nitschke
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